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Willkommen

Bürgerinnen und Bürger Bad Nauheims, liebe Besucher und Kurgäste

Sehr geehrte, liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

Leider hat die Wetterauer Zeitung bisher diesen am 15.12.2023 an die Redaktion mit Bitte um Veröffentlichung 

gesandten Artikel ohne jegliche Reaktion nicht veröffentlicht.

Deshalb geben wir diese Pressemitteilung unseren Unterstützern nunmehr ungekürzt und unverändert auf unserer Homepage zur Kenntnis.

Mit besten Grüßen von der Kerngruppe der BI "Rettet-den-Sprudelhof".

Pressemeldung an die Wetterauer Zeitung (unveröffentlicht) vom 15. Dezember 2023

Erfolg der Bürger:

Freie Sicht auf Sprudelhof Therme, Sprudelhof und Johannisberg

Jetzt, zur Eröffnung der Sprudelhof Therme und ihres neugestalteten Umfeldes mag man es sich gar nicht vorstellen: Die neue, architektonisch so gelungene Sprudelhof Therme umbaut und eingepfercht von einem 140m langen, 11m hohen Gebäuderiegel aus aneinander geketteten Luxus-Reihenhäusern!


Denn laut einer fast einstimmigen Entscheidung des Stadtparlaments hatte dieses im Januar 2018 im Rahmen des sogen. „Großen Wurfs“ entsprechend des Hölzinger/Patscha-Konzepts eine ebensolche Einmauerung des Sprudelhofs durch Wohnbebauung entlang der Ludwigstraße beschlossen. Schöngeredet von Professor Hölzinger als „Stadtpartitur“ und „Mantel der Madonna“, sollte der nordwestliche Teil dieses brutalen „Gesamtkunstwerks“ (von insgesamt 280m Länge) den Blick des Flaneurs entlang der Ludwigstraße auf die neue Therme und den Vorplatz, auf die stilprägende Dachlandschaft des Sprudelhofs sowie auf den Johannisberg und den Kurpark nahezu vollständig verwehren. Zusätzlich würden die exklusiven Anrainerrechte der Eigentümer der Luxusimmobilien den Zutritt der Bad Nauheimer Bürger zu dem eingemauerten Gelände erheblich beschränken.


Weil der Widerspruch der Bürger Bad Nauheims unmittelbar nach Vorstellung des „Großen Wurfs“ mit Händen greifbar war, gründete sich spontan die BI „Initiative für einen zügigen Thermenneubau ohne Reihenhausbebauung“. Mit enormem Einsatz, großer Hartnäckigkeit und unbändigem Willen gelang es der Kernmannschaft der BI, bestehend aus ca. einem Dutzend engagierter Bürgerinnen und Bürgern und ihren Sprechern Dr. Erik Meyer und Anne Schneider, den Unmut der Bad Nauheimer einzufangen und zu mobilisieren. Bereits bis zum November 2018 hatten rund 5.300 Unterstützer den Protestaufruf unterschrieben, nachdem die BI mit zahlreichen Infoständen, Tausenden von Flyern, einer OpenPetition-Plattform, einem stets aktuellen Internetauftritt und einem viel beachteten Aktionstag für ihr Anliegen geworben hatte. Auch wurde in zahlreichen Gesprächen und Präsentationen bei allen involvierten Entscheidungsträgern intensive Überzeugungsarbeit geleistet.


Ende November lenkten die Stadtverordneten schließlich ein, trugen dem Bürgerwillen Rechnung und lehnten mit den Stimmen der Freien Wähler/UWG, der CDU und Bündnis90/Die Grünen gegen die Stimmen von SPD und FDP die Wohnbebauung mit 2/3 Mehrheit ab.                                           


Deshalb können jetzt die Fußgänger entlang der Ludwigstraße den unverstellten Blick auf die architektonisch sehr gelungene Sprudelhof Therme, auf den bereits erkennbar gärtnerisch anspruchsvoll mit viel Grün gestalteten Vorplatz, auf den Sprudelhof, den Kurpark und den Johannisberg intensiv genießen. Damit bleibt auch die Grundidee des ursprünglichen Entwurfs des Gartenarchitekten Franz Heinrich Siesmayer für den Denkmalgeschützten Kurpark erhalten, diesen bis zur sogen. „Curve“, also der Ludwigstraße zu öffnen und den Gesamteindruck des Ensembles zu bewahren.


Ein beeindruckendes Beispiel dafür, was Bürgerwille und Bürgerengagement erreichen können!


Leider jedoch hatte die Aktion ein unschönes Nachspiel: Ein in Bad Nauheim 12.000fach verteilter Flyer der BI-Pro (für die Wohnbebauung) strotzte nur so von persönlichen Beleidigungen gegen den Sprecher der BI , Dr. Erik Meyer, und von falschen Tatsachenbehauptungen, so dass dieser sich gezwungen sah, gerichtlich gegen Klaus Ritt, den Verfasser vorzugehen. Über drei Instanzen hinweg einschließlich des Oberlandesgerichts in Frankfurt waren sich die Richter einig: Es handelt sich um „manipulative und stigmatisierende Schmähkritik mit Prangerwirkung“. Eine erste Version des Flyers musste auf Anordnung des Gerichts vernichtet werden. Das OLG verfügte eine Schmerzensgeldzahlung in Höhe von 1.250 € wegen schwerer Persönlichkeitsrechtsverletzung. Dr. Meyer schlug dem Gericht vor, diesen Betrag für den Neubau der Orgel in der Dankeskirche zu spenden statt ihn für sich zu vereinnahmen, was von den drei Richterinnen wohlwollend aufgenommen wurde und auch entsprechend geschah.


Nun hat sich der Kreis mit der Vollendung der freistehenden Therme geschlossen, was jedoch nicht bedeutet, dass das Engagement der BI für den Sprudelhof nun beendet ist. Unter dem Namen „Rettet-den-Sprudelhof“ treffen sich die Mitglieder der Kernmannschaft weiterhin wöchentlich. Die BI sich mit etlichen Presseartikeln in der WZ öffentlich und bei den jeweils Verantwortlichen persönlich immer wieder zu Wort gemeldet: Mit Themen wie dem Bau der neuen Therme, der Revitalisierung des Sprudelhofs und den aktuell laufenden Baumaßnahmen sowie mit dem Kulturzentrum und der Gesamtgestaltung des Umfeldes des Sprudelhofparkdecks. Wir werden uns also weiterhin einmischen, wenn es um unseren Sprudelhof geht. Wer sich darüber näher informieren möchte, findet alle aktuellen Informationen im Internet auf unserer Homepage www.rettet-den-sprudelhof.de.


Dr. Erik Meyer und Anne Schneider als Sprecher sowie
die gesamte Kerngruppe unserer Initiative

Kontakt 06032/784 85 76

+ + + + + Ältere Mitteilungen + + + + +

Sehr geehrte, liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

zu den neuesten Meldungen und Geschehnissen zur Sperrung des Sprudelhofes für sechs Jahre konnten wir natürlich nicht schweigen. In einer entsprechenden Pressemitteilung (siehe anliegender Entwurf) wollten wir über 

unser Gespräch mit Herrn Thielmann, unsere Kritik, Anregungen und geplanten Aktionen umfänglich berichten.


Leider hat die WZ unseren Entwurf massiv gekürzt und zudem den Inhalt nicht korrekt wiedergegeben (s. anliegend).


Sie können sicher sein, dass wir an dem Thema dranbleiben. Zumal sich auch kürzlich wieder im BH 3 bei den

Sanierungsarbeiten durch den LBIH zu Lasten des Jugendstilvereins eine weitere Panne ereignet hat. Zu den 

unakzeptablen Umständen rund um den Sprudelhof sollten auch Sie nicht schweigen und Ihre Meinung z. B. durch 

Leserbriefe und Schreiben an die Verantwortlichen kundtun.


Wir jedenfalls sind der klaren Meinung, dass man so nicht mit unserem überragenden Jugendstildenkmal umgehen darf !

Mit besten Grüßen

Dr. Erik Meyer und Anne Schneider als Sprecher sowie
die gesamte Kerngruppe unserer Initiative

Hier können Sie sich unseren Entwurf im Original und von der WZ "überarbeitet" herunterladen.

Original Entwurf

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WZ-Artikel zum Entwurf

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Sehr geehrte, liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

inzwischen haben – wie etliche von Ihnen wahrscheinlich schon erfahren und vielleicht auch schon gesehen haben – die Bauarbeiten für die neue Therme in Bad Nauheim, die „Sprudelhof Therme“, begonnen. Sie schreiten zügig voran. Auch die Bauarbeiten zur Revitalisierung des Sprudelhofes mit der Anbindung des Badehauses 2 an die Sprudelhof Therme sind seit einiger Zeit im vollen Gange.

Die Eröffnung der Sprudelhof Therme ist für September 2023 geplant, die Fertigstellung und Anbindung des Badehauses 2 mit Sauna und Wellnessangeboten soll 1,5 Jahre später erfolgen.

Im Moment und in den kommenden Monaten lohnt es sich in jedem Fall die Großbaustellen im Herzen Bad Nauheims immer wieder einmal zu besichtigen, um sich vom Fortschritt der Bauarbeiten ein eigenes Bild zu machen. Im Übrigen werden von der Bad Nauheimer Stadtmarketing auch immer wieder Baustellenführungen angeboten und durchgeführt.

Wir als Kerngruppe unserer Initiative verfolgen die Bauarbeiten und weiteren Geschehnisse im Zusammenhang mit dem Bau der Sprudelhof Therme intensiv und aufmerksam. Wir werden uns natürlich einbringen, wenn wir es für notwendig halten.

Im Übrigen werden wir unsere an dieser Stelle, in der Presse und auf unserer Homepage mehrfach dargestellten Ziele für 2020/2021 auch im kommenden Jahr konsequent weiterverfolgen, soweit sie nicht bereits erreicht wurden. Um ständig auf dem Laufenden zu bleiben, schauen sie bitte ab und zu in unsere Homepage www.rettet-den-sprudelhof.de!

Für das nun zu Ende gehende Jahr wünschen wir Ihnen und Ihren Familien besinnliche, friedliche und geruhsame Weihnachtstage und ein gesundes, glückliches und erfolgreiches 2022!

Mit besten Grüßen

Dr. Erik Meyer und Anne Schneider als Sprecher sowie
die gesamte Kerngruppe unserer Initiative


Sehr geehrte, liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

nachdem – nicht zuletzt mit Ihrer Unterstützung – die unsägliche Wohn-bebauung am Sprudelhof, wie 2018 im Hölzinger/Patscha-Modell vorgesehen, „gekippt“ werden konnte, möchten wir Sie aus gegebenem Anlass über die jüngsten, wenig erfreulichen Entwicklungen informieren.


Wie Sie sich sicherlich erinnern, hat unsere Initiative den „zügigen“ Neubau einer Therme expressis verbis – wie in Namen und flyer reflektiert – immer befürwortet und gefordert.


Der in der gemeinsamen Sitzung von Haupt- & Finanz-Ausschuss und dem Ausschuss für Bau, Planung & Grünwesen am 01.10.2020 vorgetragene Sachstandsbericht des Bürgermeisters Kreß zum Thermenneubau hat jedoch bei allen Anwesenden die Alarmglocken läuten lassen. Vor dem Hintergrund der bekannten Fakten dürfte der Zeitplan eines „zügigen“ Neubaus der Therme massiv gefährdet sein.


Die Ereignisse und Umstände im Zusammenhang mit den erforderlichen Umbauarbeiten des Badehaus 2 zum Wellness-, Therapie- und Saunabereich der neuen Therme und die nun bekannt gewordenen Prognosen für eine Fertigstellung frühestens zum Ende des Jahres 2024 stellen logischerweise einen erfolgreichen Start der neuen Therme in Frage. Eine Eröffnung der Therme, die für das Frühjahr 2023 in Aussicht gestellt wird, ohne Nutzung des Badehaus 2 für mind. 1,5 Jahre lässt alle bisherigen Überlegungen, Berechnungen und Prognosen in Sachen Marketing und Wirtschaftlichkeit zu Makulatur werden. Der Bürgermeister prognostiziert den damit verbundenen jährlichen finanziellen Verlust in der Größenordnung eines „hohen sechsstelligen Betrages“.


Vom Imageverlust am Markt - wie von Dr. Kannewischer, dem zukünftigen Betreiber der neuen Therme, vorhergesagt - ganz zu schweigen! Die Prognosen in Sachen Wirtschaftlichkeit (Betriebsergebnis) - nicht zuletzt auf der Anzahl von Besuchern basierend - dürften somit in Frage zu stellen sein.


Im Interesse einer Lösung für die Gesundheitsstadt Bad Nauheim, welche die erwarteten negativen wirtschaftlichen Folgen und Imageschäden in Grenzen hält, werden wir uns als Kerngruppe der Initiative auf die folgenden Aktivitäten konzentrieren und verlangen von den politisch Verantwortlichen die folgenden Maßnahmen:


  • Bürgermeister Kreß, Magistrat und Verwaltung fokussieren ihre Kräfte auf die kommunal gesetzten Ziele - in fairer, konstruktiver, aber auch fordernder Kooperation mit den zuständigen Landesbehörden (Landesamt für Denkmalpflege (LfD); Landesbetrieb Bau & Immobilien Hessen (LBIH). Diese garantieren die zeitnahe Wahrung von Planungsvorgaben (Planungssicherheit von Terminen; Kosten etc.) und haften für evtl. Planabweichungen.


  • Die Gründung der „AG Beschleunigung“, für die sich die beiden Vorsitzenden des Kuratoriums Sprudelhof, Herr Dr. Worms und Herr Kreß, jetzt feiern lassen, werden leider an der Einschätzung des LBIH hinsichtlich des Zeitbedarfs für die Beseitigung der radioaktiv belasteten Ablagerungen im Keller des BH 2 nichts ändern. Zumal die Probleme dem LBIH seit Mai bekannt sind (s. Artikel in der WZ vom 29.10) und die Herren Dr. Worms und Kreß als Vorsitzende des Kuratoriums davon Kenntnis gehabt haben müssen. Trotzdem hat der Bürgermeister erst auf der Sitzung am 1. Oktober „völlig überrascht“ das Parlament und die Öffentlichkeit über das Desaster informiert. Die „AG Beschleunigung“ soll nun im Dezember (!) erstmalig tagen! Insgesamt sind also ca. 8 Monate verplempert worden, ohne dass irgendeine Maßnahme zur Bewältigung des Schlamassels getätigt worden ist. Und dies obwohl jeder Tag, jede Woche, jeder Monat Verzögerung der Stadt lt. Bürgermeister Kreß erhebliche Mindereinnahmen bescheren wird. Ein Glück, dass Herr Kreß einen Schuldigen für die Misere gefunden hat: Die Stiftung Sprudelhof, für deren Steuerungs- und Aufsichtsgremium Kuratorium er gemeinsam mit Dr. Worms als Vorsitzende die Verantwortung tragen. 



Wir fordern nachdrücklich die Klärung und Zuordnung der Verantwortung für die eingetretenen Verzögerungen, um zukünftige Fehler zu vermeiden. 


  • Kein Wunder, dass sich Dr.Worms und Herr Kreß nicht in die Karten schauen lassen wollen und nach wie vor die Sitzungsprotokolle des Kuratoriums und den Kooperationsvertrag zwischen Stadt und Land zur Geheimsache erklären. Wir haben bereits in unserem Programm für 2020 die Forderung erhoben, dass diese Unterlagen unverzüglich dem Stadtparlament und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden müssen, um demokratische Kontrolle zu ermöglichen. Wir werden nicht ruhen bis diese Forderung endlich erfüllt ist.


  • Reflektion von adäquaten Vertragsstrafen (Pönalen) bei Termin- und Kostenüberschreitungen gegenüber Landesbehörden sowie persönliche Haftung der für die durch die verplemperte Zeit entstandenen Mehrkosten verantwortlichen Amtsträger in Stadt- und Landesbehörden.


Darüber hinaus werden wir nicht nachlassen, an der Realisierung unserer Anfang des Jahres formulierten Ziele und Forderungen an die Politik festzuhalten:


  • Etablierung eines Bürgerforums (auch mit regelmäßigen Sitzungen) und der Verpflichtung des Rathauses innerhalb eines definierten Zeitraums auf die Anliegen der Bürger einzugehen (Modell Tübingen) – im Sinne einer demokratischen Kommunal-Politik. 


  • Einrichtung eines attraktiven Jugendstilzentrums und einer gehobenen Gastronomie im Badehaus 3. Nachdem die Pläne, dort eine städtische Spielstätte zu errichten, jetzt zum Glück einer mehrjährigen Übergangs-lösung gewichen und damit hoffentlich für immer gestorben sind, sollten auch die Pläne zum Umzug der Stadtbücherei in das BH 3 eingestampft werden, so dass diese am wunderbaren alten Standort verbleiben kann.


  • Leider ist unsere Forderung nach Errichtung eines Kulturbahnhofs in unserem einzigartigen Bahnhofsgebäude durch die neuesten Entwicklungen zunächst obsolet geworden. Wir werden aber diese Idee weiterhin im Auge behalten.


  • Möglichst baldige gärtnerische Gestaltung des Umfeldes des Sprudelhofparkdecks im Rahmen unseres Städtebaulichen Gesamtkonzepts.


  • Weitere Verfolgung aller Komponenten unseres Städtebaulichen Gesamtkonzepts (s. unsere Homepage (www.rettet-den-sprudelhof.de) und unseren Flyer).



Wir hoffen auf und bitten um Ihre weitere Unterstützung unserer Anliegen, insbesondere aber in Bezug auf den zügigen Neubau der Therme!

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Erik Meyer und Anne Schneider
sowie die Kerngruppe Ihrer Initiative


PS: Das Oberlandesgericht Frankfurt / Main hat kürzlich die Berufung von K. Ritt (Initiator der PRO BI) gegen das Urteil des Landgerichts Gießen zurückgewiesen. Die somit von Herrn Ritt an Dr. Meyer wegen etlicher schwerer Persönlichkeitsverletzungen in seinem Flyer zu entrichtende Geldbuße in Höhe von EUR 1,250.00 wird von Dr. Meyer für die Beschaffung der neuen Orgel in der Dankeskirche gespendet.


Vom OLG wurde im Übrigen ausdrücklich die absolute Sachlichkeit und Richtigkeit der Informationen / Daten des Flyers unserer Initiative „Rettet den Sprudelhof“ gewürdigt.Neuer Text

Initiative für einen zügigen Thermenneubau ohne Reihenhausbebauung / Rettet den Sprudelhof:
Unsere Ziele 2020

Mit dem Beschluss der Stadtverordneten, auf die Reihenhausbebauung auf dem Sprudelhofgelände zu verzichten, sehen wir unsere Mission noch längst nicht als erfüllt an. Vielmehr werden wir uns weiterhin bei allen Themen und Plänen rund um den Sprudelhof einmischen. Sehen Sie hierzu unser Aktionsprogramm für 2020, veröffentlicht am 30. Januar in der Wetterauer Zeitung:

 
Wichtige Hintergründe und Details zu unseren Zielen und Vorhaben:

1. Städtebauliches Gesamtkonzept

Inzwischen liegt der Beschluss der SVV , auf die Wohnbebauung entlang der Ludwigstraße zu verzichten, bald ein ganzes Jahr zurück. Der für den ursprünglich geplanten Investorenwettbwerb vorgesehene Betrag in Höhe von € 190.000 wurde gestrichen. Stattdessen wurden dem Bürgermeister € 100.000 für die Planung und Überarbeitung des Gesamtkonzeptes mit Tiefgarage und Grünflächenplanung zur Verfügung gestellt. Leider hat man seitdem weder von Herr Kreß noch von seinem Chefplaner Patscha irgendein Ergebnis dieser Planung  gesehen oder gehört. Dabei haben wir als Initiative im Dezember 2018 ein eigenes Städtebauliches Gesamtkonzept vorgelegt und an alle Bad Nauheimer Politiker verteilt. In diesem hatten wir vorgeschlagen,  für die Neufassung des gesamten Sprudelhofgeländes einschließlich des Sprudelhofparkdecks einen Wettbewerb von Gartenarchitekten bzw. Gartenbaufirmen durchzuführen und die Kosten aus den o.a. € 100.000 zu bestreiten. Das Sprudelhofparkdeck soll dabei nach unseren Vorstellungen gärtnerisch eingefasst, baulich ertüchtigt und eine unterirdische Erweiterung geprüft werden. Wir fordern Herrn Bürgermeister Kreß und Herrn Patscha nunmehr  dringlich auf, endlich ihre Vorstellungen und bisherigen Aktivitäten zu  diesem für das Zentrum Bad Nauheims überaus wichtigem Thema öffentlich zu machen. (Unser Städtebauliches Konzept kann jederzeit bei den beiden Sprechern abgerufen oder in unserer Homepage (www.rettet-den-sprudelhof.de) eingesehen werden).

2. Weiterentwicklung des Sprudelhofs: Kulturzentrum im Badehaus 3?

Nachdem die Entscheidung für die Therme mit Anbindung an das BH 2 endlich gefallen ist, tritt die weitere Entwicklung des Sprudelhofs in den Vordergrund. Wir Bürger warten nun gespannt auf die Vorlage der Investitions- und Wirtschaftlichkeitsrechnung für das geplante „Kulturzentrum im Badehaus 3“, die vom  Ersten Stadtrat, Herrn Krank, vor einiger Zeit angekündigt worden ist. Die bisher von ihm vorgelegte Nutzwertanalyse  „krankt“ an höchst subjektiven und schöngerechneten Bewertungen und Zahlen und ist daher für einen seriösen Vergleich von Alternativen nicht brauchbar. Wir als Initiative lehnen die Überfrachtung des Badehauses 3 mit den geplanten Nutzungen städtische Spielstätte, städtische Bücherei, Haus des Gastes, Jugendstilzentrum sowie Stiftungs- und Kuratoriumsbüro  vehement ab. Die notwendigen Eingriffe in die Bausubstanz dieses Jugendstildenkmals insbes. für die städtische Spielstätte und die Bücherei überfordern eindeutig die historische Struktur und Substanz dieses einmaligen Denkmals. Der für Bad Nauheim bedeutende Jugendstilverein würde in drei winzige Badezellen verbannt werden.

Weitaus besser würde dem Charakter des Badehauses entsprechen, wenn dort ein großzügiges Jugendstilzentrum entstehen würde, ergänzt um einen attraktiven Gastronomiebetrieb. Beide würden den Sprudelhof ungemein beleben!

Wir setzen uns aktiv dafür ein, dieses fragwürdige und darüber hinaus extrem teure Kulturzentrum (inzwischen gehen die Planungen von € 3 Mio allein für die städtische Spielstätte aus !) zu verhindern. Hierzu suchen wir Kontakt zum Bürgermeister und den Stadtverordneten sowie zur Deutschen und Hessischen Denkmalpflege und zum Kuratorium der Stiftung Sprudelhof. Letzteres Gremium, für das die Bad Nauheimer Vertreter gerade benannt worden sind, hat für die Stadtentwicklung Bad Nauheims immense Bedeutung, denn es gibt bei allen Entscheidungen rund um Bewahrung, Erhaltung und Sanierung  sowie Vermarktung des Sprudelhof, dieses international bedeutenden Kulturdenkmals, die Richtung vor. Dieses Kuratorium – man lasse sich das als Bürger auf der Zunge zergehen – tagt  seit Beginn und bis heute geheim. Wir haben uns vorgenommen, die Geheimniskrämerei in diesem für die Entwicklung unserer Stadt überaus wichtigen Gremien möglichst schnell zu beenden. Denn was haben die Mitglieder des Kuratoriums eigentlich zu verbergen, was nicht den Bürgern, die als Steuerzahler für alle Maßnahmen rund um den Sprudel aufkommen, offenbart werden darf !? Hier scheuen das Land, der Kreis und die Stadt Bad Nauheim ganz eindeutig die Schaffung von Transparenz und Bürgerbeteiligung und wir werden dem  nicht weiter tatenlos zusehen!

3. Kulturbahnhof als weiteres Jugendstilhighlight!

Als attraktive und kostengünstige Alternative zum Kulturzentrum im Badehaus 3 besteht die konkrete Möglichkeit, in Bad Nauheims  einzigartigem Jugendstilbahnhof einen Kulturbahnhof entstehen zu lassen, welcher der Stadt einen exzellenten Standort für die zukünftige  Spielstätte und zudem  Chancen für weitere kulturelle Nutzungen bietet. Evtl. erforderliche Lärmschutzmaßnahmen ließen sich leicht aus einem Bruchteil der eingesparten Kosten bei Entfall des Kulturzentrums finanzieren. Die Mehrheit unserer Stadtverordneten verlangt unterdes vom Bahnhofinvestor die Vorlage eines Nutzungskonzeptes, zu dem jedoch keiner der den Kulturbahnhof ablehnenden Stadtverordneten auch nur eine einzige Idee zu liefern in der Lage ist. Der Investor hingegen hat der Stadt einen vorteilhaften Nutzungsvorschlag, nämlich die Errichtung eines Kulturbahnhofs zu wirtschaftlich sehr günstigen Bedingungen, unterbeitet. Leider hat die Mehrheit der Stadtverordneten es bisher abgelehnt, sich mit dieser Alternative, die diesem wunderschönen Jugendstilgebäude endlich eine attraktive und belebende Verwendung ermöglicht, ernsthaft auch nur zu beschäftigen.

Wir als Initiative setzen uns  engagiert für die Verwirklichung des Konzepts eines Kulturbahnhofs ein und wissen dabei einen großen Teil der Bad Nauheimer Bevölkerung hinter uns.


4. Bürgerbeteiligung

Während der Diskussionen zum städtebaulichen Gesamtkonzept hat BM Kreß mehrfach Bürgerbeteiligung und Transparenz angeboten. Dies konkret umzusetzen, fordern wir jetzt mit Nachdruck ein. BM Palmer in Tübingen und BM Rahn in Karben haben Herrn Kreß  inzwischen bei der Umsetzung dieser Idee überholt und starke Zeichen gesetzt. Boris Palmer bietet seinen Bürgern jetzt die Bürgerbeteiligung digitalisiert an, indem die Einwohner die Politiker über eine App wissen lassen können, was sie von bestimmten Projekten halten. Guido Rahn geht in Karben noch einen Schritt weiter und offeriert seinen Bürgern ein von der Stadt eingerichtetes und betriebenes Online-Petitionstool,  wo diese ihre Meinung äußern können. Die Stadt verpflichtet sich bei Erreichen eines Quorums, sich mit den Anliegen der Bürger zu befassen. Auch Bad Vilbel, Friedberg und Neu-Ansbach stehen mit ähnlichen Projekten in den Startlöchern.

Für Bad Nauheim besteht an dieser Stelle eindeutig Nachholbedarf!  Deshalb fordern wir nun die Stadt auf, unverzüglich ein „Bürgerforum“ einzurichten, welches allen Bürgern ermöglicht, direkt und unkompliziert zu wichtigen Projekten des Rathauses Stellung zu nehmen und ihren Einfluss geltend zu machen.

Als erste Themen schlagen wir dringlich vor:
  • Gestaltung des Sprudelhofumfeldes
  • Kulturbahnhof statt Kulturzentrum im BH 3
  • Aufhebung der Geheimniskrämerei für die Sitzungen des Kuratoriums der Stiftung Sprudelhof
Sehr geehrte, liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

in diesen Tagen endet nach über einem Jahr die Möglichkeit, unsere Petition auf dieser Webseite zu unterzeichnen. Insgesamt haben uns bis zum heutigen Tag 5.293 Bürgerinnen und Bürger, davon 2.745 Bad Nauheimer ihre Stimme gegeben und damit die Ziele unserer Initiative überzeugend unterstützt.

Ohne diese überwältigende Zustimmung von jeder/jedem von Ihnen, wäre es gewiss nicht möglich gewesen, den fast einstimmigen ursprünglichen Beschluß der Stadtverordneten zur Umbauung des Sprudelhofs mit Luxus-Reihenhäusern doch noch zu verhindern. Unser Respekt und unsere Anerkennung gilt deshalb auch jenen Stadtverordneten von FW/UWG, CDU und Bündnis90/Die Grünen, die sich von Ihnen haben überzeugen lassen, die geplante Bebauung mit 2/3 Mehrheit doch noch abzulehnen und damit den Bürgerwillen einer so großen Anzahl von Unterstützern zu respektieren.

Mit dem Ende der Unterschriftsmöglichkeit ist allerdings die Arbeit unserer Initiative noch lange nicht beendet. Wir werden nun den inzwischen beschlossenen Neubau der Therme mit Anbindung an den Sprudelhof aufmerksam begleiten und uns – wenn notwendig – mit unseren Vorstellungen einbringen. Auch werden wir weiterhin unsere in unserem eigenen städtebaulichen Gesamtkonzept (siehe unten) zusammengefassten Ideen zur Neugestaltung des Gesamtgeländes rund um Bad Nauheims Jugendstildenkmal Sprudelhof aktiv in den politischen Diskussionsprozess einbringen und uns überall dort einmischen, wo es um den Sprudelhof geht.

Auch müssen und werden wir wachsam bleiben bezüglich der verhinderten Bebauung, denn wir wissen, dass die Bebauungsbefürworter jeden noch so kleinen Anlass nutzen werden, das Thema erneut zu beleben.
Um diese Vorhaben verwirklichen zu können, hat uns die phantastische Mannschaft von openPetition eingeräumt, unsere Webseite (www.rettet-den-sprudelhof.de) noch über einen längeren Zeitraum zu betreiben, damit wir Sie   als unsere Unterstützer und Basis für unseren Erfolg auch weiterhin mit Botschaften erreichen können. Ohne die tollen Leistungen des openPetition-Teams hätten Sie und wir nicht erreicht, was wir bisher erreicht haben. (Vielleicht lassen Sie ja den Betreibern wie wir eine Spende zukommen. Sie finanzieren sich ausschließlich aus Spenden)!

Wir werden diese uns von openPetition eingeräumte Möglichkeit natürlich nutzen, sobald wir eine Kontaktaufnahme mit Ihnen für erforderlich halten. Schauen Sie also bitte auch in Zukunft auf unsere Webseite und unterstützen Sie unsere Initiative weiter durch Ihre Aufmerksamkeit.

Schließlich geht es nach wie vor um die Bewahrung und Entwicklung unseres einzigartigen Jugendstildenkmals im Zentrum Bad Nauheims.

Vielen, vielen Dank nochmals für Ihre Unterstützung und Ihr Engagement, ohne die die Erreichung unserer Ziele unmöglich gewesen wäre!

Anne Schneider und Erik Meyer
als Sprecher und die gesamte Kerngruppe



Erleichtert können wir durchatmen!

Auf ihrer Sitzung am 22. November 2018 haben sich die Stadtverordneten mit großer Mehrheit gegen jegliche Art von Wohnbebauung entlang der Ludwigstraße – und damit halbrund um den Sprudelhof entsprechend dem Hölzinger/Patscha-Konzept – ausgesprochen. Damit können wir uns jetzt ganz auf die Unterstützung für den zügigen Neubau der Therme mit Anbindung konzentrieren.

Zunächst gilt jedoch unser Dank den inzwischen ca. 5.100 Unterzeichnern – davon ca. 2.800 aus Bad Nauheim – der Petition „Rettet-den-Sprudelhof“, ohne die dieser Erfolg nicht möglich gewesen wäre.
Denn alle Stadtverordneten, die mit der Abwendung von der ursprünglich beschlossenen Wohnbebauung eine Vernunftwende vollzogen haben, begründen diese damit, dass ein solches Projekt im Herzen Bad Nauheims nicht gegen die überwältigende Mehrheit der Bürgerschaft durchgesetzt werden könne. Diese einsichtigen Stadtverordneten verdienen unseren uneingeschränkten Respekt und unsere volle Anerkennung!

Leider jedoch wollen nicht alle Befürworter der Reihenhausbebauung diesen demokratisch gefassten Beschluss mit der gebotenen Fairness hinnehmen. Stattdessen wird mit fragwürdiger Legendenbildung insbesondere gegen unsere Initiative nachgetreten:
1. Die Thermengefährdungslegende
Es wird immer wieder behauptet, jetzt seien die Finanzierung und der Zeitplan für die Therme gefährdet.

Das Gegenteil ist der Fall: Die Kosten für die Therme sind zu 100% finanziert und in die Haushalte der nächsten Jahre eingestellt! Die Wohnbebauung (WBB) sollte laut Magistratsvorlage ausschließlich der Finanzierung der total überflüssigen und extrem teuren Tiefgaragen dienen. Durch den Wegfall der äußerst komplexen Bauplanung für die kombinierte Wohnbebauung und den Tiefgaragenbau ergeben sich möglicherweise positive Effekte auf den Zeitplan für den Bau der Therme.
2. Die Finanzlochlegende
Es wird immer wieder behauptet, durch den Verzicht auf die WBB entstünde der Stadt ein Millionen schweres Finanzdefizit bzw. es würden ihr Millionengewinne entgehen.

Das Gegenteil ist richtig: Wie mehrere Investitionsrechnungen beweisen, wäre der Stadt trotz der Einnahmen aus dem Verkauf der Flächen für die WBB wegen der extrem hohen Kosten für den Bau der Tiefgaragen ein Defizit in Höhe von etlichen (2–5) Millionen Euro entstanden!
3. Die Legende vom alternativlosen städtebaulichen Gesamtkonzept
Es wird immer wieder behauptet, das Hölzinger/Patscha-Konzept sei alternativlos.

Richtig ist jedoch, dass dem Magistrat und den befassten Gremien schon seit ca. einem Jahr eine Alternative vorliegt. Auch unsere Initiative hat vor etlichen Wochen ein eigenes und seit einigen Tagen – nach dem Verzicht auf die WBB – ein überarbeitetes alternatives städtebau­liches Gesamtkonzept vorgelegt, das alle erforderlichen Komponenten enthält und die gege­benen Probleme zu lösen geeignet ist!
4. Die Eigeninteressen- und Manipulationslegende
Es wird immer wieder behauptet, die Unterstützer unserer Initiative hätten überwiegend aus Eigeninteresse gehandelt, hätten zudem polemisch manipuliert und dadurch die Bevölkerung Bad Nauheims gespalten.

Das Gegenteil ist der Fall: Lediglich ca. 0,5 % aller Unterzeichner und kaum 1,0 % derer aus Bad Nauheim wohnen in der Ludwigstraße. Der überwältigenden Mehrheit der Unterstützer angesichts dieser Proportionen Eigeninteressen zu unterstellen, verunglimpft deren besorgte Argumente gegen die WBB!

Wir haben stets sachbezogen argumentiert und gehandelt. Wenn überhaupt von einer Spaltung der Bevölkerung die Rede sein kann, dann verläuft der Spalt zwischen einer beeindruckend großen Mehrheit von Gegnern der WBB und einer verschwindend kleinen Minderheit von Befürwortern. Wenn schon, dann ist diese Spaltung von den Initiatoren des Hölzinger/Patscha-Konzepts und nicht von unserer Initiative verursacht worden und zu verantworten!
Wir wehren uns ganz entschieden gegen diese Legendenbildung. Wir werden unsere Sacharbeit solange fortsetzen bis ein vernünftiges, bezahlbares und attraktives Gesamtkonzept vorliegt, welches dem grünen Charakter unserer Gesundheitsstadt und unseres Jugendstilbades sowie seiner Historie gerecht wird.
Unser alternatives Entwicklungs-konzept Sprudelhof zum Download
(PDF, 722 kB)
Datei herunterladen

Wir bekräftigen unsere Forderungen

  • Zügiger Thermenneubau unabhängig vom Hölzinger-Konzept

  • Vollständiger Verzicht auf jegliche Art der Wohnbebauung auf den Grünflächen entlang der Ludwigstraße

  • Kein Ausverkauf von öffentlichem Sprudelhofgelände an private Investoren

  • Keine Abgabe von städtischer Verfügungsgewalt über das Sprudelhofgelände an gewinnorientierte Privatinvestoren

  • Vollkommene Transparenz über jeden weiteren Planungsschritt

  • Genaue Einhaltung der durch das Stadtparlament beschlossenen Haltelinien: Lediglich „angestrebte“ Wohnbebauung, Tiefgaragen und Hotel; Wirtschaftlichkeitsberechnungen, Architekten- und Investoren­wett­bewerb, Visualisierung, Bürgerversammlung
  • Erhalt und Erweiterung des ober- und unterirdischen Sprudelhofparkdecks

  • Gärtnerische Neugestaltung rund um das Parkdeck: Wir wollen den Kurpark wieder bis an die "Curve" (Ludwigstraße) holen.

  • Veränderung der Bauabfolgeplanung zur Vermeidung von Verkehrs- und Parkplatzchaos: zuerst Erweiterung des bestehenden Sprudelhofparkdecks zeitgleich zu Errichtung der Therme

  • Eindeutige Stellungnahme der Denkmalschützer zur Erweiterungsmöglichkeit des Sprudelhofparkdecks
Unterstützen Sie uns:
Spendenkonto:
Volksbank Mittelhessen eG
(BIC: VBMHDE5F)
IBAN: DE54 5139 0000 0063 9222 00
Kontoinhaber: Dr. Erik Meyer / Annemarie Schneider
Verwendungszweck: Rettet den Sprudelhof

Eine besonders gewichtige Stimme:

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Bürgerinitiative!
Vor dem Hintergrund meiner langjährigen Beschäftigung mit der Erhaltung der Sprudelhofanlage als seinerzeit zuständiger Bezirkskonservator des LfD und meiner 10 jährigen internationalen Erfahrungen als Präsident eines intern. wiss. Komitees von ICOMOS unterstütze ich mit Nachdruck Ihre Initiative und beglückwünsche Sie dazu.
Von Entscheidungsträgern aus Politik, Wissenschaft und Verwaltung werden die denkmalpflegerische Belange in Bezug auf ihre Bedeutung für die städtebauliche Situation bedauerlicherweise zu oft unterschätzt und sträflich vernachlässigt. Komplexes Denken ist nunmal nicht Jedermann's Sache. Städtebauliche Denkmalpflege muss den Spagat zwischen Erhaltung und Entwicklung schaffen! Doch da gibt es Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen, wenn der Denkmalwert nicht verloren gehen soll.

Das Alleinstellungsmerkmal der Sprudelhofanlage im nationalen und internationalen Vergleich von Bäderarchitektur ist ohne Zweifel seine städtebauliche Einbindung. Die planmäßige Stadterweiterung in der Mitte des 19. Jhds. schuf die signifikante städtebauliche Gestaltung der Kuranlagen mit Kurpark, Kurhaus, Badehäuser und Trinkkuranlage. Sie ist geprägt durch die geometrische Abgrenzung zur Stadt, der linearen Parkstrasse und der bogenförmigen Ludwigstrasse. Der Entwurf der Gebrüder Siesmayer von 1852 manifestiert diese städtebauliche Bezüge zum ersten Mal und ist in seinen Wesensmerkmalen umgesetzt worden und heute noch nach 170 Jahren erhalten. Subtile Sichtbezüge zur umliegenden Landschaft (Johannisberg, Goldstein, Lauf der Usa etc.) führen dazu, dass Achsen entstehen, die symmetrische und geometrischen Baustrukturen anregen oder gar fordern.

Im Sinne des städtebaulichen Entwurfs von Siesmayer ordnet Jost mit seinem grandiosen Entwurf der Sprudelhofanlage ca 50 Jahre später den Bereich der Badehäuser in den Kuranlagen bzw. Kurparks innerhalb der Bogenform, die durch die Ludwigstrasse gebildet wird symmetrisch und geometrisch.

Die durch die Politik (bzw. letztendlich durch die Investoren) vorgegebene Nutzungsüberfrachtung der unmittelbaren Umgebung des Sprudelhofes; dazu gehört neben den auswuchernden Parkplätze die Hotel- und Wohnbauanalgen, wird diese einmalige historische städtebauliche Situation und damit auch den Denkmalwert zerstören, ein Alleinstellungsmerkal der Stadt Bad Nauheim wird unwiderbringlich verloren gehen.
Auch im Städtebau und ganz bestimmt in der städtebaulichen Denkmalpflege gibt es so etwas wie eine Nutzungsverträglichkeit. Eine Verdichtung der Bausubstanz und der damit verlorenen Abstandsflächen zum Sprudelhof und die damit unweigerlich verbundene Erhöhung des Verkehrsaufkommen, führt zur Vernichtung des Denkmals!

Das Thermalbad kann m.E. noch denkmalveträglich, d.h. unter Berücksichtigung der notwendigen Abstandsflächen und der achsialen Anordnung (einen Entwurf von Hölzinger gab es vor Jahren schon hierzu) eingefügt werden. Alles andere darüber hinaus ist von Übel.

Für die Entscheidungsfindung im Planungsprozess der ganzen Anlage war die Entscheidung der hess. Landesregierung, den Sprudelhof an seinen Gebäudengrenzen auszuparzellieren fatal und entbehrte jeglicher fachlicher Kompetenz. Mein Widerstand dagegen war nicht erfolgreich.

Nutzungsanforderungen werden im Städtebau häufig von Investoren über die Politik und Verwaltung formuliert und eingebracht. Für die Forderungen hinderliche andere öffentliche Belange, wie z.B. Denkmalschutz werden im Verfahren relativ leicht "abgewogen" und negiert. Die fachlichen Bedenken der Mitarbeiter der Schutzbehörden weichen schnell wenn Loyalitätskonflikte aufkommen oder Karriereüberlegungen im Raum stehen. Deswegen ist es so ungheuer wichtig, dass BI's und NGO's, die sich nur der Sache verpflichtet sehen ihre Funktion als Souverän wahrnehmen und ihre Interessen durchsetzen.

In diesem Sinne beglückwünsche ich Sie nochmals für Ihre Initiative, wünsche Ihnen viel Erfolg und sage gerne meine Unterstützung zu.
Freundliche Grüße

Ihr

Prof. Dr. Siegfried Enders
President
ICOMOS ISC Shared Built Heritage


Bausünden in Bad Nauheim
Christoph Mäckler, Experte für Städtebau über begangene Bausünden unserer Kurstadt.
Rettet unser Kulturdenkmal
Dirk Neuhöfer,
Förderverein der Kurstadt Bad Nauheim e.V.


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